Manfred Kerklau
1958 in Everswinkel geboren, ging es für den Diplom-Psychologen Manfred Kerklau Ende der Siebziger zum Studium an die WWU Münster. In dieser Zeit kam er über verschiedene Workshops, die in der 80ern angesagt waren mit Theater in Berührung. Er war einer der Player in einer Straßentheatergruppe, die inspiriert war durch das politische Körpertheater des „Living Theatre“ in der Tradition des Russen Meyerhold. Die „Living-Gruppe“ MS performte uneingeladen bei einer Ratssitzung und nutzte einen Baucontainer gegenüber der heutigen Galeria Horten für stage-diving in die Menge. „Master and slave“ mit kajalumrandeten Augen, provokante Auftritte in Münsters feiner Stube Prinzipalmarkt, Fußgängerzonen und Festivals in Italien folgten. Die TIM (Theaterinitiative Münster) wurde gegründet und Kerklau gehörte mit zu den Pumpenhaus-Pionieren. Nach der einjährigen Umbauphase – Pumpen raus, Stein auf Stein, Denkmalschutz-Auflagen und „polnischen“ Nachtproben bis zur Eröffnung des Theaters 1985 mit dem Stück „Herz der Freiheit“, wurde Manfred Kerklau zum ersten Zivi des Hauses. Als Folge einer schweren Meningitis fiel Manfred Kerklau für vier Tage ins Koma. Als er erwachte, stand für ihn fest, Theatermacher zu werden. Seinem Herzen zu folgen und Theater in den Mittelpunkt zu stellen……
Von da an war er als Schauspieler, Regisseur und Theaterpädagoge tätig. Er gründete Ende der 90er sein eigenes Label MAKE und war zudem parallel auch mit in der künstlerischen Leitung von Theater Sycorax, vom Schrägstrichtheater und von Theater Saurüssel.
Er ist Ideengenerator, Konzeptionierer, verantwortlicher Regisseur und Produzent!
Das Label
Das Theaterlabel MAKE überzeugt seit 1999 mit eigenwilligen und ungewöhnlichen Produktionen. Ästhetisch und inhaltlich verfolgt MAKE einen stringenten Weg in der Auseinandersetzung mit diversen Konstrukten von Realität / Emotionen und deren Auswirkungen medialer Vermittlung. Alle Arbeiten sind geprägt durch eine spezielle Verknüpfung verschiedener Genre und es gelingt immer wieder, die Perspektiven auf Wirklichkeit zu drehen, zu verschieben, zu illuminieren. Mediale Techniken werden klug und ungewöhnlich eingesetzt und mit performativen installativen und musikalischen Elementen verknüpft und verschränkt. Inspiriert durch Lyrik, Musik, Literatur, politische Streitschriften und bildende Kunst entstehen Performances mit einer weiten Range, von poetisch, absurd, feinsinnig bis irritierend und anrührend.