System­relevanziergang

Ein coronagerechter Eins-zu-Eins Spaziergang mit einem Mitglied des Stadtensembles zu der Frage: Ist Kunst systemrelevant? Oder kann das weg?

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„Das ist doch nicht relevant. Nicht systemrelevant. Ist doch bloß Kunst.“

Mit Beginn des „Corona-Zeitalters“ hat ein Wort Einzug gehalten, mit welchem sowohl Künstler*innen als auch Menschen, denen die Begegnung mit analoger Kunst im Moment nicht möglich ist und zuweilen auch schmerzhaft fehlt, permanent konfrontiert sind:
Systemrelevanz.

Mehr denn je geht es darum, beweisen, ja streiten und darum ringen zu müssen, dass Kunst kein unnützer Luxus, sondern im wahrsten Sinne des Wortes „Lebensmittel“ ist.

Für Kunst gibt es keinen allgemeinen Maßstab, keine Berechnungsgrundlage für ihren Wert. Die Künste lassen sich weder zur Wertsteigerung in den Tresor legen, noch machen sie uns satt, noch gibt es objektive Kriterien, die uns eindeutig vermitteln, welcher Mehrwert in der Begegnung mit analoger Kunst liegt, geschweige denn, ob etwas Kunst ist oder „weg kann“.

In Coronazeiten wird dieses subkutan schon immer mitschwingende Thema plötzlich existenziell.

»Es geht ums Überleben und den Bedeutungsverlust der Kunst in einer andauernden Krise.«

Was? Wann? Wie?

Diese Diskussion um Systemrelevanz ist Anlass zu folgender Aktion: Das Stadtensemble lädt Sie zu einem Systemrelevanziergang ein. Bei dieser überraschenden Eins-zu-Eins Begegnung, einem Dialog mit einem Mitglied des Stadtensembles, stellen wir uns mit Ihnen zusammen der Frage: „Wozu braucht es Kunst?“ Bei körperlicher und geistiger Bewegung an frischer Luft erstreiten wir gemeinsam im Rahmen eines Blind Dates ein Fortbestehen der Künste und deren Legitimation.

Sie haben die Möglichkeit, sich für die einzelnen Spaziergänge hier auf einem Kontaktformular für einen der aufgeführten Termine anzumelden. Dort finden Sie ebenfalls Raum für mögliche Fragen. Nach dem Motto: pay what you can bitten wir Sie, als „Eintritt“ eine Summe Ihrer Wahl unter dem Verwendungszweck „Kunst ist systemrelevant / Ihr Wunschtermin“ vor Ihrem persönlichen Spaziergang auf das Stadtensemble-Konto zu überweisen. Mit dieser Honorierung unterstützen Sie alle beteiligten Künstler*innen gleichermaßen.

Nach Bestätigung der Überweisung erfahren Sie den Treffpunkt, aber nicht den*die Künstler*in. Diese*r wird sich Ihnen erst vor Ort – im Zweifelsfall durch Winken mit dem Flyer – zu erkennen geben.

Sie gehen dann bis zu 60 Minuten spazieren und tauschen sich so über die Relevanz von Kunst aus, so wie Sie das als spazierendes Systemrelevanzteam gerne möchten. Es bedarf keiner Vorbereitung, es ist kein Interview, sondern ein Dialog auf Augenhöhe. Zum Ende eines jeden Spaziergangs ziehen Sie gemeinsam ein Fazit und entscheiden spontan, wie Sie dieses hier auf unserer Website veröffentlicht sehen wollen: Als kleines Video oder Audio mit dem Smartphone aufgenommen oder als schriftliches Statement. Sie haben die Wahl, ob Sie anonym bleiben wollen oder wir Ihren Namen nennen dürfen.