Walk’n Act!

Systemrelevanziergang der besonderen ART

Direkt zur Buchung der Spaziergänge

Ein coronagerechter 1-zu-1-Spaziergang mit Theater-Kunst-Erlebnis und anschließendem Austausch. Joseph Beuys zum Gedenken, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.

„Kunst ist die letzte Möglichkeit, die Missstände
und Widersprüche in der Gesellschaft zu heilen.“

– Joseph Beuys

Über 70 Systemrelevanziergänge mit dem Stadtensemble, Blind Dates zur Relevanz der Kunst, wurden bereits gebucht, kein Ende ist abzusehen. Die Sehnsucht nach Begegnung, aber auch Kulturgenuss ist und bleibt groß.

Das Stadtensemble erweitert aus diesem Grund sein Angebot: Nach wie vor treffen Sie eine*n Künstler*in im Rahmen eines „Blind Date“. Bei „Walk‘n Act!“ buchen Sie nun einen Spaziergang oder einen Besuch vor Ihrem Fenster, samt Kulturgenuss und Austausch.

Die Walk’n Acts

Am 12. Mai ist das gesamte Stadtensemble unterwegs, Joseph Beuys zum Gedenken, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.

Alternativ können Sie auch einen Zufalls-Walk’n Act buchen. Dann wählen wir einen Programmpunkt für Sie aus. Die mit einem Sternchen (*) gekennzeichneten Formate sind auch für mobilitätseingeschränkte Menschen geeignet, die nicht spazieren gehen können. Wir kommen dann vor Ihr Haus, vor Ihr Fenster oder in Ihren Garten.

Ein Walk’n Act für Kinder und Jugendliche. An der Hand (deiner Eltern, Geschwister oder mir) geht es mit verbunden Augen durch den Park. Wie schwer ist es dem Anderen dabei zu vertrauen? Was höre und rieche ich, und war da vielleicht ein Geräusch, das ganz anders klang?

Besonders gut geeignet für Geschwister oder zusammen mit einem Freund oder einer Freundin. In einer Zeit, in der fast jeden Tag dasselbe passiert, wollen wir alle gemeinsam mal etwas Neues ausprobieren.

Empfohlenes Alter ab der 1. Klasse aber auch gerne für Jugendliche.

Samstag, 22. Mai, 14.00 Uhr

Wir zeigen und offenbaren uns gegenseitig unsere liebsten Texte, um anschließend darüber zu reden, zu lachen, zu weinen und zu schweigen. Ich freue mich sehr mit Ihnen einzutauchen in die vielfältige Welt der Literatur, sei es Lyrik oder Prosa, was Eigenes , Märchen, Kindheitserinnerungen, Liedtexte, dramatische Monologe, lustige Geschichten oder philosophische Schriften. Was immer uns interessiert, wir bringen es mit und präsentieren es auf unsere persönliche Art und Weise.

Freitag, 9. April, 17.00 Uhr
Freitag, 16. April, 17.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 17.00 Uhr

Eine Maske verbirgt und offenbart.

Spaziergang zum Clowns-Atelier. In einer Zeit der „Pflicht-Masken“, soll das Masken-Erleben bewußt wieder zum Spiel erklärt werden. Mit einer aus einem Din A4 Blatt in 15 bis 30 Minuten gestaltete Maske kreiere ich ein verblüffendes kreatives Ergebnis als Erlebnis.

Sonntag, 21. März, 14.00 Uhr

Was ändert sich beim Zuschauen/- hören, wenn berühmte Texte- einst geschrieben aus männlichem Blickwinkel für männliche Schauspieler- heute von einer Frau gedacht/gesprochen werden?
Drei klassische Monologe aus „Faust“, „Hamlet“ und „Dantons Tod“, die fließend in einander übergehen, mit großer Leichtigkeit, unprätentiös und klar, beim Spazierengehen gesprochen…

Mittwoch, 7. April, 17.00 Uhr
Donnerstag, 6. Mai, 18.00 Uhr
Sonntag, 9. Mai, 16.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 16.00 Uhr

Vorwärts, vertikal, rückwärts, schnell, seitwärts, horizontal, langsam, – wandern wir durch leere Seiten. Wir ziehen Spuren, die allesamt verwehen. Wir gehen, um durch uns hindurchzustreifen bis wir einkehren in ein nomadisches Niemandsland.

Freitag, 12. März, 15.00 Uhr

Ein FluxUSpaziergang mit Wanderstab, Filzhut und Capri-Batterie am 100. Geburtstag von Joseph Beuys.

Mittwoch, 12. Mai, 12.12 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 16.00 Uhr

Kunst und Quatsch – oder heißt es: Die Kunst ist futsch oder: Wer schoß auf den Theater-Kater?
Ach, wer weiß das schon – wir können aber auch seriös Gedichte lesen!
Wie Sie wollen! Wollen Sie?

Dienstag, 9. März, 15.00 Uhr
Dienstag, 20. April, 15.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 15.00 Uhr
Mittwoch, 9.Juni, 15.00 Uhr

Silly Walk
Inspiriert von Monty Python: Miteinander gehen und auf keinen Fall normal.

* Quizoola
Inspiriert von der Performergruppe Forced Entertainment stellen wir uns abwechselnd einer Auswahl von 2000 Fragen zu allen möglichen Themenbereichen. Sind wir ehrlich oder spielen wir mit der Lüge. Glauben wir, was der andere sagt?

* Max Frisch: Fragebogen
Verschiedene Themenkomplexe mit Fragen, die das Spaziergangsteam sich gegenseitig stellt rund um die Erhaltung des Menschengeschlechts, um Ehe, Frauen, Hoffnung, Humor, Geld, Freundschaft, Vatersein, Heimat, Eigentum und Tod.

Klageg(es)ang
Wir kotzen uns mal so richtig aus, füllen alles in Worte, was gerade schief läuft und schmerzt, im Großen und im Kleinen. Und zwischen den Klagen hören wir Lieder der Klage von „Didos Lament“ bis zu „Back to black“ und singen laut und leise mit. Welche Songs sind Deine Lieblingsheullieder?

Blindflug
An der desinfizierten Hand oder an einem Stück Stoff halten wir uns, abwechselnd haben wir die Augen verbunden und der*die eine führt den*die anderen durch die Stadt, den Park. Wie verändert sich die Wahrnehmung? Trauen wir dem*der Fremden?

Walk’n don’t talk
Wir spazieren miteinander, aber genießen das Nicht-Reden, wir schweigen, genießen „nur“ das Beieinander sein und die Außenwelt: was wir sehen, was wir hören, was wir empfinden, mit dem*der Fremden. Bleiben wir uns fremd oder stellt sich Nähe ein? Am Ende tauschen wir uns aus.

Ein Märchen von heute
entsteht während des Spazierens im Wechselgespräch – Beginnend mit „Es war einmal…“ und endend mit „und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute.“ Jede*r fügt jeweils einen Satz hinzu und gemeinsam entscheidet man den Verlauf, die Personnage, die Dramatik und das Ende. Diese so entstehende einmalige Geschichte wird beim Gehen aufgezeichnet.

Aufeinander zu!
Wir starten an ganz verschiedenen Punkten in der Stadt und telefonieren miteinander während wir auf einen vorher vereinbarten Treffpunkt zulaufen und im Gespräch darüber bleiben, wo wir gerade sind. Wenn wir angekommen sind und uns sehen können, hören wir auf zu reden und schauen uns nur 5 Minuten lang in die Augen.

Sonntag, 7. März, 15.00 Uhr
Samstag, 15. Mai, 17.00 Uhr
Donnerstag, 1. Juli, 20.00 Uhr

Theater ist Augenblickskunst. Nicht wiederholbar. Nicht zu streamen. Zutiefst analog. Denn es braucht ein lebendiges Gegenüber, welches den Theatermoment erst erschafft und wahr macht. In diesem Sinne lade ich Sie ein, ein ganz exklusives Gegenüber zu sein und begegnen Sie Elisabeth, Iphigenie, Penthesilea, Hannah, Anna und „mir“.

Mittwoch, 12. Mai, 20.00 Uhr

Wir starten an ganz verschiedenen Punkten in der Stadt und telefonieren miteinander während wir auf einen vorher vereinbarten Treffpunkt zulaufen und im Gespräch dar-über bleiben, wo wir gerade sind. Wenn wir angekommen sind und uns sehen können, hören wir auf zu reden und schauen uns nur 5 Minuten lang in die Augen.

Mittwoch, 24. März, 15.00 Uhr

Mit Überraschungen und Halbwahrheiten, die keine Fakenews sondern Cakenews sind, lecker, bunt, leicht bekömmlich und trotzdem manchmal mitten im Gesicht!
Der Stadtführer als leidenschaftlicher Alleinunterhalter!

Dienstag, 27. April, 15.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 15.00 Uhr
Dienstag, 1. Juni, 15.00 Uhr

Dienstag, 29. Juni, 15.00 Uhr

Einmal wird es wohl noch recht kühl sein, einmal sicher schon wärmer, einmal suchen wir uns vielleicht schon einen Platz im Schatten. Ich habe u.a. das Buch „Angst“ von Stefan Zweig dabei. Du hörst zu, ich unterbreche, wir denken nach, ich lese weiter oder du liest, ich höre zu, wir tauschen Gedanken, wir schreiben… Am Ende können wir vielleicht finden, dass grade in unserer Angst Zuversicht begründet sein kann oder dass Angst auch nur eine Art Konstruktion ist oder aber wir finden einfach nur, wie wunderbar es ist, dass der Frühling kommt oder schon da ist…

Samstag, 10.April, 16.00 Uhr
Samstag, 29. Mai, 18.00 Uhr
Sonntag, 30. Mai, 11.00 Uhr
Samstag, 12. Juni, 18.00 Uhr

Es entsteht alleine oder im Dialog ein Song. Ausgangspunkt sind Herzschlag, das Atmen, die Rhythmen beim Gehen, die Melodien im Kopf, die Umgebungsgeräusche und Stille. Überraschend und immer wieder neu. Ein Walking Song.

Samstag, 10. April, 15.00 Uhr
Samstag, 1. Mai, 15.00 Uhr
Samstag, 8. Mai, 15.00 Uhr

Im Rahmen einer fußläufigen ganzen Promenadenumrundung (4,5 km/90 min) werden im Zufallsverfahren Rollenausschnitte von Klassikern wie Sophokles, Shakespeare, Moliere, Lessing, Schiller, Goethe, Kleist, Ibsen, Tschechow ausgewählt – und mal klein und flüsternd, mal groß und theatral lesend durchlebend vorgetragen. Manches findet im Laufen statt, manches in unüberlegten Pausen am Wiesenrand. Spontanität ist alles, Improvisation Teil der Suche nach unserer verschütteten, auf Eis gelegten, oder gar noch nicht entdeckten Liebe zum Theater und zur Kunst. Ein unvorhersehbares kleines Theatererlebnis für Schauspieler UND ZuhörerIn, mal exklusiv – mal inklusiv für eine zeitliche Zufallsgemeinschaft von Promenadenflaneuren.

Samstag, 27. März, 15.00 Uhr
Sonntag, 25. April, 15.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 16.00 Uhr
Samstag, 19. Juni, 15.00 Uhr

Ich verstehe den Spaziergang vor allem als Klangereignis. Dabei würde ich Klangschalen und andere percussive Instrumente einsetzen. Es geht mir um den öffentlichen Raum. In den vergangenen Monaten habe ich viele Aktionen im Umfeld von Kunstwerken z. B. am Aasee gemacht. Daran würde ich gerne anknüpfen.

Freitag, 30. April, 17.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 16.00 Uhr
Donnerstag, 13. Mai, 12.00 Uhr
Sonntag, 30. Mai, 16.00 Uhr

Umherfliegende Dinge auf öffentlich zugänglichen Böden werden im Verlauf des Spazierganges kriminologisch, ästhetisch und sozioformal analysiert. Am Ende eines Stadtgangs werden aus den Funden diverse BODENSÄTZE erstellt, aus denen sich eine vorweggenommen Archäologie des Alltags ableiten lässt.

Donnerstag, 11. März, 20.00 Uhr
Freitag, 12. März, 16.00 Uhr

Ein Spaziergang von Friedhof zu Friedhof bildet den Rahmen für eine Lesung unheimlicher Kurzgeschichten von Poe bis Dickens – und lädt ein zu einem Gespräch, was uns heute einen Schauer über den Rücken laufen lässt; und wieso uns der literarische Horror paradoxerweise Vergnügen bereitet.

Donnerstag, 11. März, 18.27 Uhr
Donnerstag, 25. März, 18.51 Uhr
Donnerstag, 29. April, 20.51 Uhr

Auf diesem Spaziergang erfinden wir laufend Geschichten – ganz spontan mit Techniken des Improvisationstheaters. Sie lenken den Geschichtenerzähler und können auch selbst zu einem werden.

Mittwoch, 12. Mai, 13.00 Uhr

Ein Gang durch Münster. Über die ein oder andere Ecke gibt es Gedichte. Über die ein oder andere Ecke sollte es Gedichte geben. Was zeigt uns die Stadt von sich? Was verbirgt sie vor uns? Gewiss ist: wir finden eine Ecke, einen Moment, eine Idee. Halten wir für einen kurzen Moment die Zeit an und Mimik und Gestus der Stadt fest, indem wir gemeinsam dichten. (Auch: etwas hinzudichten.) Wer traut sich? Danach wird das Gedicht auf der Website des Stadtensembles veröffentlicht. So machen wir Münster sichtbar. Münster ein Gesicht geben, das heißt: Geben wir der Stadt ein Gedicht.

Samstag, 15.Mai, 12.00 Uhr
Sonntag, 23.Mai, 12.00 Uhr
Sonntag, 20.Juni, 12.30 Uhr

Was ist von Münster geblieben? Wenn Sie in Münster gelebt haben: Was ist Ihre schönste oder auch eindrücklichste Erinnerung an die Stadt? Das soll in Erfahrung und „zu Papier“ gebracht werden. Auch damit nachfolgende Generationen einen Blick zurück auf diese Stadt mit Geschichte und Geschichten werfen können und die sich dank Ihrer Erinnerung noch einmal neu zeigt! So soll Ihre Erinnerung als ein kleines „geistiges Denkmal“ enthüllt und auf der Website des Stadtensembles gezeigt werden. So zeigen wir, wie die Stadt früher erlebt wurde und wie dieser Blick zurück die Sicht auf das heutige Münster verändert.

Samstag, 3. April

Wolltest du schon immer mal ein Date haben, das auf gar keinen Fall schief geht? Ein Date, bei dem nur geschwiegen wird? Oder alles aus dem Ruder läuft? Bei dem es richtig knistert? Oder es endlich mal überhaupt nicht um Sex geht? Wolltest du dich schon immer mal eine Stunde lang mit einer fremden Person anschreien? Buche Das beste Date deines Lebens und dein Traum wird Wirklichkeit. Nach deiner Buchung bekommst du eine Mailadresse mit der du dich an mich persönlich wenden kannst. Du schreibst mir Tag, Stunde, Treffpunkt und deine Wünsche. Ich erfülle sie dir. Was du willst.

Ein Spaziergang mit Kassandra, der sagenumwobenen, ungehörten Seherin aus der Antike. Sie kommen ins Gespräch mit ihr über heute, über früher und über ihre Visionen über die Zukunft. Welche Visionen haben Sie?

Sonntag, 21. März, 15.00 Uhr
Sonntag, 11. April, 15.00 Uhr
Sonntag, 27. Juni, 15.00 Uhr

Lyrik spontan vertont: Sie bringen Ihre Lieblingsgedichte in lesbarer Form mit und ich mache spontan Musik daraus. Auf dem Weg zu einem klanglich interessanten Raum, wo die Vertonungen ihre Wirkung entfalten können, unterhalten wir uns über das, was Lyrik so besonders macht, über Lieblingspoeten und vieles mehr.

Donnerstag, 6. Mai,19.00 Uhr
Samstag, 8. Mai, 17.00 Uhr
Dienstag, 18. Mai,14.00 Uhr
Samstag, 12. Juni, 17.00 Uhr

Ungewöhnlicher Besuch kommt als Geschenk zum Sonntagsfrühstück.
Eine clownesk, närrische Begegnung in deinem Garten, vor dem Fenster, an deiner Tür.
Lass Dich überraschen.
Eine spielerisch, närrische Begegnung aus der Vieles entstehen kann,
an deren Ende wir vielleicht beide einen Clown gefrühstückt haben.

Sonntag, 2. Mai, 11.00 Uhr
Sonntag, 23. Mai, 11.00 Uhr

Mit Spielfreude und kindlicher Neugierde führen zwei Engel einen gemeinsame Weg.
Orte ohne Worte, werden auf närrische Art (neu)entdeckt und verwandelt.
Verlockend, bewegend, sinnlich, pur und durchaus weltlich.
Alles ist wichtig, Nichts ist ernst.
Ein humorvoller beflügelter Walk’n Act bei dem aus Nichts Alles entsteht und Alles gleich wieder im Nichts verschwindet
Und was am Ende bleibt; eine himmlische Begegnung.

Dienstag, 4. Juni, 17.00 Uhr
Freitag, 18. Juni, 17.00 Uhr

gegenüber Menschen jedes Alters, Standes und jedweder
Herkunft wandeln wir mit einem frohgemuten Gang durch die Straßen
der Stadt.

aus Elias Canettis Buch „Die Stimmen von Marrakech”
Welcher Ort wäre für diese Lesung besser geeignet als eine
Wiese in Gievenbeck zwischen zwei mächtigen Poitou-Eseln.
Zur Einstimmung eine kleine Wanderung vorab, untermalt mit
klassischen Eselsgedichten.

Freitag, 7. Mai, 16.00 Uhr

Es führt in alle Himmelsrichtungen, in die Irre, rauf und runter oder im Kreis, man folgt wildfremden Fußgängern, Paketboten oder anderen unerwarteten Impulsen. Diese Art des Wanderns erhebt den Akt des Gehens zur ästhetischen Geste und erinnert an Joseph Beuys, der einmal durch eine Moorlandschaft ging, bis er im Wasser versank und nur noch der Hut zu sehen war.

Mittwoch, 12. Mai, 17.00 Uhr

Mit einem leichten musikalischen Gepäck (Instrumente, die Mann tragen kann) begeben wir uns auf einen leicht philosophisch angehauchten Spaziergang. Gesprächsimpulse holen wir uns aus dem leichtfüßig daherkommenden „Russkij Chanson“, der es immer wieder schafft, Schweres leicht auszudrücken.

Sonntag, 7. März, 11.00 Uhr
Samstag, 8. Mai, 11.00 Uhr
Sonntag, 9.Mai, 11.00 Uhr
Sonntag, 23. Mai, 11.00 Uhr

Lass uns zusammen auf Abstand gehen.
Lass uns mit der Konzentration trotzdem beim anderen sein.
Lass uns zusammen bewegen, zusammen ein Tempo finden.
Lass uns trotz räumlicher Distanz Nähe kreieren.

Sonntag, 9. Mai, 12.00 Uhr
Samstag, 12. Juni, 12.00 Uhr

Wir spazieren durch die Straßen und ich lasse mich von deinen Worten zu Bewegungen inspirieren, Inspirieren meine Bewegungen auch dich? Ich lade dich ein mein Choreograph zu sein. Können wir gemeinsam deine kreative Seite herauskitzeln?

Sonntag, 9. Mai, 16.00 Uhr
Freitag, 11. Juni, 14.00 Uhr

Wir verwandeln Ihren Garten oder Innenhof in eine Freilichtbühne und bringen Musik zu Ihnen! Dieser Walking Act ist für Menschen gedacht, die eingeschränkt beweglich sind wie Menschen z.B. in Seniorenheimen, betreuten Wohneinrichtungen und sich auf ein kleines Konzert mit Cello und Gitarre freuen. Die beiden Musiker spielen ein unterhaltsames Programm aus Klassik und Unterhaltungsmusik.

Sich treiben lassen ohne Ziel
spontanen Impulsen folgend
Anregungen zu finden in der Natur
und
Beobachtungen übersetzen in
Bewegungssprache
suchen und finden
was uns bewegt
im tänzerischen Dialog
mehr nur als gehen
tanzen
verstehen!

Dienstag, 9. März, 15.30 Uhr
Dienstag, 23. März, 15.30 Uhr
Dienstag, 13. April, 15.30 Uhr
Sonntag, 25. April, 11.00 Uhr

Bring ein Instrument deiner Wahl, deine Stimme, eigene Gedichte, eigene Songideen, oder Theatertexte mit und lass uns jammen und dabei ein neues Musikstück oder eine Theaterszene kreieren. Zu jeder Idee findet sich eine zweite.

Dienstag, 2. März, 14.00 Uhr
Freitag, 5. März, 14.00 Uhr
Sonntag, 13. Juni, 15.00 Uhr
Mittwoch, 16. Juni, 15.00 Uhr

Vier Lieblingsorte in Münsters Innenstadt kombiniert mit vier Lieblingsstücken.
Den Ort besuchen und visuell erleben, die dazugehörige Geschichte hören und durch das passende live gespielte Musikstück auf der Violine akustisch erfahren.
Besonders schön fände ich, wenn sich daraus die Gelegenheit ergibt, Erlebnisse und/oder Geschichten zu erfahren, die mein „Publikum“ eventuell mit den entsprechenden Orten gemacht hat und diese dann ebenfalls musikalisch umzusetzen.

Mittwoch, 21. April, 16.00 Uhr
Mittwoch, 28. April, 16.00 Uhr
Mittwoch, 5. Mai, 16.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 16.00 Uhr

Was macht der Geist des Ortes mit uns? Bleiben wir immer dieselben, egal wo wir uns gerade befinden oder verändert sich, je nach Ort, unsere Haltung oder sogar unser Gesichtsausdruck?
Finden wir es raus!
3 Orte = 3 Fotoshootings = 3 Bilder

Sonntag, 18. April, 15.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 16.00 Uhr
Sonntag, 13. Juni, 15.00 Uhr

Ein Spaziergang durch den Schlossgarten mit einem bunten Strauß von Gedichten und Prosa zum Thema Frühling und was er mit uns und der Natur so alles anstellt. Und da kommt einiges zusammen. Lassen Sie sich überraschen!

Samstag, 20. März, 14.00 Uhr
Freitag, 16. April, 16.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 17.00 Uhr

Vom Treffpunkt aus gehen wir für 15 Minuten in einer Richtung deiner Wahl spazieren. Wir unterhalten uns, stellen Fragen oder schweigen. Das Wichtigste ist, dass wir die Umgebung und uns gegenseitig wahrnehmen, da dies die Inspiration für unser Kunststück in Form eines Solotanzstückes sein wird. Dieses im Moment entstehende Stück ist komplett individuell auf unsere gemeinsame Erfahrung zugeschnitten.

Sonntag, 11. April, 14.00 Uhr

Der Klang des Windes, frische Farben, ein kleines Blatt, die kleinen Wunder des Lebens, die Magie des Hier und Jetzt: Lass mich dir einen Pfad zeigen, wo wir die Welt um uns herum mit einem erneuerten Sinn für das Wundern und die Neugier beobachten und erfahren. Eine interaktive Tanztheater Improvisation.

Mittwoch, 12. Mai, 16.00 Uhr
Freitag, 18 .Juni, 18.00 Uhr

Welches Thema beschäftigt dich zur Zeit, welche Idee würdest du gerne auf der Bühne behandelt sehen? Gemeinsam durchlaufen wir anhand eines von dir mitgebrachten Themas (beispielsweise ‚Umbruch‘ / ‚Helden‘ / ‚Abschied’…) den gesamten Entstehungsprozess eines Bühnenstücks im Zeitraffer. Zum Abschluss der gemeinsamen Stückentwicklung kannst du einen Blick in unsere Probenräume werfen, wo dir unser Ensemble zeigt, wie wir erste kleine Materialansätze für dein Thema finden.

Samstag, 5. Juni, 15.00 Uhr

Ausgestattet mit unterschiedlichen Geschichten und Gedichten aus Literatur und Historie begegnen sich Gast und Künstlerin und nehmen die Stimmungen an unterschiedlichen Orten wahr und haben die Mittel schon dabei, sie auszudrücken oder sie zu verändern…
Vielleicht entdeckt man dabei die Lieblingsorte seiner Stadt von einer völlig neuen Seite!

Samstag,13. März, 16.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 17.00 Uhr
Donnerstag, 27. Mai, 17.00 Uhr
Freitag, 18. Juni, 18.00 Uhr

Kreativwalk
Lassen Sie uns etwas erschaffen. Und etwas hinterlassen. Mit allem was wir so finden. Ich bringe dazu (natürlich umweltschonende) Materialien mit und sonst sind wir kreativ und nutzen, was eben so da ist. Bemalen Blätter, schichten Steine oder sehen uns an, was schon da ist. Und kommen ins Gespräch. Und lassen etwas von uns da. Soll sich doch jemand dran freuen.

Utopien ergehen – Uns in Utopien ergehen
„Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.“
Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys lassen Sie uns groß träumen. Uns unsere kühnsten Zukunftsvisionen erzählen. Bringen Sie ihre Lieblingssciencefictionautorin mit oder Ihren Marx. Was könnte uns retten? Was sollte sich ändern? Und wo sollte das besser gehen, als beim Gehen. Um es mit Beuys zu sagen: „Ich denke sowieso mit dem Knie.“

Sonntag, 18. April, 16.00 Uhr
Samstag, 8. Mai, 15.00 Uhr
Sonntag, 6.Juni, 15.00 Uhr

„Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.“

Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys lassen Sie uns groß träumen. Uns unsere kühnsten Zukunftsvisionen erzählen. Bringen Sie ihre Lieblingssciencefictionautorin mit oder Ihren Marx. Was könnte uns retten? Was sollte sich ändern? Und wo sollte das besser gehen, als beim Gehen. Um es mit Beuys zu sagen: „Ich denke sowieso mit dem Knie.“

Mittwoch, 12. Mai, 16.00 Uhr
Sonntag, 6. Juni, 15.00 Uhr
Sonntag, 20. Juni, 16.00 Uhr

Freuen Sie sich auf ein Blind-Date im doppelten Sinne. Eine Ménage-à-trois der anderen Art – Sie, ein namhafter bildender Künstler oder eine namhafte bildende Künstlerin und Ich. Meine Hinweise werden Schritt für Schritt das Geheimnis lüften, um welche(n) Künstler(in) es sich handelt. Die Hinweise sind ganz unterschiedlicher Natur, wie etwa pantomimische Darstellungen, Ausschnitte aus berühmten Werken, Zitate oder Muttersprache der jeweiligen Künstlerin/ des jeweiligen Künstlers.

Donnerstag, 22. April, 15.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 15.00 Uhr
Dienstag, 7. Juni, 15.00 Uhr

Sie hören Geschichten aus dem Leben von Ärzt*innen: Fehldiagnosen, Glückmomente, Schicksalsschläge, Anekdoten etc. Es variieren Geschlecht, Alter, Zeit und Land – aber es sind immer Geschichten von Mediziner*innen. Mal ist es ein russischer Arzt aus dem 19. Jahrhundert, mal eine Ärztin aus Chicago, mal ein Medizinstudent aus Lübeck. Jede Geschichten beginnt wie ein Tagebuch: 13.06.1896, Melichowo, Russland: ….. 15.11.1993 Berlin, Deutschland: …18.03.1928 Istanbul / Türkei: …. 03.04.2021: Münster/Deutschland.

Freitag, 11. Juni, 19.00 Uhr
Samstag, 12. Juni, 19.00 Uhr
Sonntag, 20. Juni, 19.00 Uhr

Spaziergang mit Gedichten von Ingeborg Bachmann.

„Böhmen liegt natürlich nicht am Meer, das wissen wir doch. Aber es liegt doch am Meer. Das heißt, es ist etwas Unvereinbares. Aber für mich nicht, denn ich glaube fest daran.“

Sonntag, 7. März, 10.00 Uhr
Freitag, 2. April, 16.30 Uhr

Hast du dich immer schon gefragt, wer eigentlich die Stadt anmalt und wieso? Ich bin eine von denen, und gemeinsam werden wir einfach zusammen draußen sein und auf einem dafür freigegebenen Ort ein „Mural“ machen. Zieh Klamotten an, die dreckig werden dürfen. 🙂

Samstag, 20.März, 12.00 Uhr

Ein Soundwalk ist ein Hörspaziergang, bei dem man sich auf die Geräuschwelt eines bestimmten Areals konzentriert. Eine Audio-Aufnahme von unterwegs wird als akustischer Schnappschuss / Erinnerungspostkarte gemeinsam angefertigt und in eine kleine Off-Grid-Soundperformance eingearbeitet.

Mittwoch, 17. März, 17.00 Uhr
Dienstag, 1. Juni, 17.00 Uhr

Soundwalk mit einer Klang-Performance zum Gedenken an Joseph Beuys. Ein Soundwalk ist ein Hörspaziergang, bei dem man sich auf die Geräuschwelt eines bestimmten Areals konzentriert. Eine Audio-Aufnahme von unterwegs wird als akustischer Schnappschuss / Erinnerungspostkarte gemeinsam angefertigt und in eine kleine off-Grid-fluxus-Soundperformance zum Gedenken an Joseph Beuys eingearbeitet.

Mittwoch, 12. Mai, 18.00 Uhr

Bepackt mit einem Rucksack voller Texte – aus sämtlichen Gattungen, Genres und Epochen – spazieren wir durch Münster. Der/Die Spaziergangspartner:in entscheidet, wo wir spontan
stoppen und zieht einen Text aus dem Sack, der dann performt wird. Und wir schauen und erkunden gemeinsam, was im Dialog mit dem Ort und dem Text geschieht.

Samstag, 13. März, 15.00 Uhr
Samstag, 27. März, 15.00 Uhr
Mittwoch, 26. Mai, 19.00 Uhr

Nach dem preisgekrönten Roman der Norwegerin Kjersti A. Skomsvold. Eine Frau in Isolation, das Überstehen einer Lungenkrankheit und das lebensbejahende Wiedererlangen der eigenen Kräfte stehen im Mittelpunkt des Romans – klingelt da eine Coronabell? Vielleicht. Gemeinsam mit der Protagonistin Frau K eratmen wir uns spazierend die Freiheit zurück. Die szenische Lesung basiert auf der Soloperformance K und wird nun erstmalig für das neue Spaziergangsformat adaptiert.

Mittwoch, 12. Mai, 17.00 Uhr

Wir entwickeln beim miteinander spazieren eine mögliche (gemeinsame) künstlerische Arbeit, die mit der Arbeit der Person zu tun hat um künstlerische Praxis erfahrbar zu machen.

Freitag, 30. April, 18.00 Uhr
Samstag, 12. Juni, 15.00 Uhr

Hier die zertretene Maske, dort der rote Handschuh auf dem Stromkasten. Der Stadtraum als Museum: Welche Objekte werden exponiert? Welche meist übersehen? Auf einer gemeinsamen fotografischen Entdeckungsreise lassen wir uns vom Zufall treiben und überraschen. Und lassen eine Ausstellung entstehen, die mit jedem Walk’n Act wächst.

Donnerstag, 22. April, 17.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 17.00 Uhr
Mittwoch, 9. Juni, 19.00 Uhr
Dienstag, 15.Juni, 17.00 Uhr

Der Mond fasziniert uns Menschen seit Tausenden von Jahren, so ist er nicht bloß strahlender Begleiter auf dem nächtlichen Nachhauseweg, sondern ebenso Sehnsuchtsort und Gegenstand der Erforschung bislang unbekannter Lebensformen. Wir drehen ein paar Umlaufbahnen, im Gepäck handgemachten Indie-Pop. Möchtest Du mit uns zum Mond reisen? Wir landen weich, versprochen!

Mittwoch, 24. März, 19.00 Uhr
Montag, 19. April, 19.00 Uhr
Sonntag, 9. Mai, 20.00 Uhr

* Die Magie des Zuhörens
Zuhören, das Eigene für einen Augenblick zurücknehmen, sich einem Gedanken, einem Thema, einer neuen Welt öffnen. Inspiriert von einem wunderbaren Text von Carolin Emcke, den ich mit Ihnen teilen möchte, freue ich mich auf einen gemeinsamen Moment des Einlassens auf das Hier und Jetzt und auf das, was wir zuhörend erfahren und erleben.

Was wäre wenn…
Was wäre wenn… Theaterräume sind Möglichkeitsräume, in Theaterräumen werden Wirklichkeiten hergestellt, Utopien gesponnen. Gemeinsam gehend erspinnen wir unsere eigenen Zukunfts-Visionen, unsere eigene „was wäre wenn – Utopie“, halten diese akustisch fest und stellen Sie kühn der Realität gegenüber.

* Sehnsucht nach Freiheit
Ein Spaziergang gefüllt mit brennender Lyrik für die Freiheit, ein Gang durch die Jahrhunderte – von Laotse, über Annette von Droste Hülshoff bis Hans-Dieter-Hüsch. Vielleicht finden wir ja gemeinsam im Anschluss, im gegenseitigen Ping Pong, unsere ganz persönliche Freiheitslyrik…

Sonntag, 18. April, 15.00 Uhr
Freitag, 23. April, 17.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 17.00 Uhr

In einer Hommage an den Fluxus Künstler La Monte Young gehen wir gemeinsam, komme was wolle, eine gerade Linie durch die Stadt. Jedes Hindernis wird zu einem Dialog über Regelbruch, kreativer Lösungsfindung und fabulierter Neugestaltung unseres Weges. Oder sollen wir einfach auf der Stelle stehen bleiben?

Mittwoch, 12. Mai, 14.00 Uhr
Dienstag, 1. Juni, 14.00 Uhr
Donnerstag, 1. Juli, 14.00 Uhr

Es gibt immer Hoffnung und es gab immer Hoffnung. Doch wo finden wir sie? Auf diesem Spaziergang begegnen wir Ritualen der Hoffnung. In Handlungen, Bildern, Texten und im gemeinsamen Gespräch.

Donnerstag, 1. Juli, 17.00 Uhr

Ich schöpfe aus meiner bisherigen Zeit im Theater aus alten Texten, nur neu. Komplett anders, als sie damals waren. Gegenteil-Tag sozusagen. Kennste?

Mittwoch, 3. März, 13.00 Uhr
Donnerstag, 11. März, 13.00 Uhr
Mittwoch, 28. April, 13.00 Uhr

Es war einmal in fernen Zeiten auf einer einsamen Insel…. Isolation und die Auseinandersetzung mit sich und der Welt. Sein Name ist Robinson Crusoe und was alles passiert ist, bevor er Freitag traf, erfährst du in seinem Monolog über Einsamkeit, Liebe und neue Hobbys.

Samstag, 17. April, 14.00 Uhr
Mittwoch, 12. Mai, 11.00 Uhr

Eine Lesewanderung mit Gedichten aus der umbruchreichen Zeit des frühen zwanzigs-ten Jahrhunderts.

Depression und Angst zieht die Werke der großen Meister wie Gottfried Benn, Ernst Stad-ler, Georg Heym und vielen anderen, wobei die Warnung vor dem folgenden Ersten Weltkrieg eine große Rolle spielte.

Freitag, 11. Juni.15.00 Uhr

Abschlussstatements

„Bildender Kunst über den Weg laufen“

Es waren drei sehr unterschiedliche und bereichernde Begegnungen:
Alle drei waren offen und neugierig und haben sich begeistert auf das Ratespiel eingelassen. Für mich war es fantastisch, sich auf diese Art der/dem jeweiligen KünstlerIn anzunähern. Eine Herausforderung gute Hinweise zu geben und dennoch nicht zu viel zu verraten, sodass die Teilnehmenden nicht zu schnell auf die gesuchte Person kommen. Die Walk’n’Acts belohnten nicht nur durch das tolle Feedback und drei gelungene Nachmittage, durch einen teilnehmenden Kunstlehrer erfuhr ich sogar noch mehr Hintergrundwissen und kunstgeschichtliche Fakten. Danke für diese tolle Erfahrung, und dass das Stadtensemble den Impuls gegeben hat und die Umsetzung möglich machte!

„4 Plätze – 4 Stücke“ – und demzufolge durfte ich auch 4x meinen Walk ´n Act durchführen.

Für mich als Musikerin war es eine neue und sehr spannende Erfahrung, mich mit einer einzelnen Person als Zuhörer:in auseinanderzusetzen. Dabei waren die verschiedenen Teilnehmer:innen sehr unterschiedlich und jeder Walk ´n Act trotz des gleichen Programms demzufolge ein einzigartiges Erlebnis. Obwohl unser Austausch sich zunächst nur auf die von uns besuchten Orte und die dazu passenden Musikstücke bezog, hat der dazugehörige Spaziergang schnell dafür gesorgt, dass man sich auch über Kunst und Musik in Zeiten von Corona, die Stadt Münster und die damit verbundenen Gefühle, Corona und den Einfluss auf soziales und kulturelles Miteinander und ganz allgemein die Frage „was ist eigentlich wichtig im Leben?“ unterhielt. Besonders schön war für mich, dass trotz der Tatsache, dass meine Zuhörer:innen schon lange in Münster wohnen, ihnen einer meiner Lieblingsorte nahezu unbekannt war und ich ihnen damit eine unbekannte Seite zeigen konnte.

Die Tatsache, daß alle dabei äußerten, wie sehr ihnen Kunst, Musik und Kultur fehlen, wie sehr sie Konzertbesuche vermissen und wie dankbar sie für die Möglichkeit waren, zumindest ein kleines Stück „Normalität und Seelenbalsam“ durch diese Walk ´n Acts zu bekommen, hat mich sehr berührt. Zeigt es doch, dass wir in unserem Job, der ja so viel mehr als ein Job ist, eben doch systemrelevant sind.

„Genius loci“

Die Grundidee?
Machen die Orte, an den wir uns befinden etwas mit uns? Und wenn ja, kann man es fotografisch festhalten?

Also hieß es: Orte zu finden, die eine Reaktion hervorrufen können. Eine gute, oder auch weniger gute, aber hauptsächlich eine Reaktion. Und es hieß ebenso zu hoffen, dass die Besucher/ Spaziergänger diese Reaktionen auch zulassen, statt sich zusammen zu reißen und die Reaktion zu unterdrücken. Sie sollten sichtbar bleiben, sonst wäre es für mich als Fotografin schwer etwas tatsächlich abzubilden.

Ein Ort wird definiert durch die Dinge, Gebäuden, Geografie…. einfach durch das alles, was an einem Ort so „ist“. Und ein Ort wird ebenso definiert dadurch, was man an einem Ort tut.

Der dritte Faktor in Bünde wäre: mit wem zusammen man an diesem Ort ist.
Die letzten zwei Aspekte können die „Farbe“ des Ortes beinflussen und dadurch auch ändern. Aber was ist ein Unterschied zwischen einem Ort und dem Genius loci? Einen Ort kann man nicht mitnehmen; den Genius loci, den Geist des Ortes schon.

Wir machten uns auf die Suche… drei mal ein Blinddate.
Wer wird kommen? Was erwartet er ? Und, wird es sich einlassen können? Auf eine Fremde, die noch zu allem Überfluß auch noch eine Kamera vor dem Auge hält?
Treffpunkt war die Lazaretti Eisdiele. Ich war immer sehr nervös, weil es ein Wagnis war …

Der erste Ort war die Überwasserkirche… man glaubt nicht wie vielfältig dieser Ort ist. Je nach Körperkraft und Angst vor Höhe, konnten meine Gäste: entweder auf das Dach der Kirche steigen (250 Stufen…der höchster begehbarer Punkt dieser Stadt), das Gewölbe der Kirche von der anderen Seite „begehen“, Orgel spielen, in geheimnisvollen Kreuzgängen spazieren gehen oder einem ganz privaten Konzert lauschen.

Was ich hier fotografisch festhalten konnte, war die Freiheit, Entzückung, Neugier, Ehrfurcht, Staunen, Sehnsucht und manchmal die Stille.
Manchmal hab es noch einen „halben“ Ort dazwischen. Die Happy Tee Bar… ein aberwitziger Ortr, schwarze Linien und weisse Flächen… Regale, die keine sind, Blumen, die man nie gießen muss und Tee, der so riecht , wie ein orientalisches Märchen….

Der zweite Ort lag im Dunkel, tief unten… Ein Gegenstück zu dem Gefühl auf dem Dach, hoch über der Welt.
Vergittert, übel riechend und schmutzig. Die Unterführung zum Schloßplatz. Dieser Ort diente dem Experiment: Kann man solche Orte „überschreiben“, in dem man etwas Schönes an so einem Ort tut? Was kann diese Dunkelheit Schönes hervorbringen?

Und sie kannt es tatsächlich. Ganz alleine nicht, hier war eine Hilfe von außerhalb notwendig. Ein Freund kam dazu und brachte Rhythmus, Musik und Bewegung… in einem Wort, den Tanz. Abgeleitet von der geheimer „Bodydrumming“ Sprache der Minenarbeiter in den Diamantenminen Afrikas, hatte er meiner Gäste innerhalb 15 minuten ganz weit von diesem Ort gebracht. Es wurde so viel gelacht, versucht, gescheitert, noch mal versucht und dann gemeistert. Ich konnte Konzentration, Freude, Mut, Ausdauer, Neugier, Bereitschaft etwas neues, unerwartetes tun fotografieren. Einklang mit der Musik, mit dem eigenem Körper, und mit dem anderen Körper, der synchron das selbe tat und dadurch eine eingeschworene Gemeinschaft bildete,
Nach den 15 Min wusste niemand mehr, ob dieser Ort noch übelriecht. Der Ort ist „überschrieben“ worden.

Der dritte Ort war ein paradiesischer Garten: der Garten des Kapuziner Klosters…. Über 60 Obstbäume, Blumenmeere, Gemüse, Bienen, Stille, Sonne, Win, wasser… Dieser Ort war die Belohnung nach der Aufregung, Bewegung und Herausforderung… Ein Ausklang…

Hier fand meine Kamera Sinnlichkeit, Genuss, Gespräche über die Gärten der Kindheit meiner Gäste, die Marmeladen Gläser der Grossmutter und hauptsächlich aber ein Staunen darüber, dass es in Münster überhaupt so einen Ort gibt. Jeder meiner Gäste hatte einen anderen Garten erlebt: Im April die Obstbäume, die wie hunderte Bräute weiss leuchteten, im Mai das ganze Gemüse und duftende Kräuter, im Juni die Frücjte und die ganze Fülle des Sommers.

Wir haben des Garten immer mit einem sanften Lächeln verlassen, so reichlich beschenkt, mit dem Wunsch, uns hoffentlich irgendwo wieder zu sehen.
Da die Fotografie das Medium war, hatten wir noch weiter Kontakt miteinander gehabt. Die Bilder würden den Gästen gezeigt und aus einer Galerie dürften sie sich von jeder Situation / vom jeden Ort/ ein aussuchen, welches sie am meistens berührt hat. Wer Lust hatte, dürfte zu den Bildern auch paar Zeilen schreiben. Das haben dann tatsächlich auch alle getan, oder es gerade noch tuen 😉

Ich war wie ein wenig betrunken nach diesen Spaziergängen. Vor Freude und vor der Tatsache, dass dieser Menschen mit so viel Vertrauen und offenem Herzen, mir, meiner Kamera und den Orten begegnet sind.

„Ein individuelles Einzelstück“ – „Die zauberhafte Welt der Lani“

Es war eine wunderschöne Erfahrung. Ich fand es richtig schön in so einen direkten und persönlichen Kontakt zu kommen.

Vier mal konnte ich im Rahmen des Walk n´Act kreativ Spazieren gehen. Einmal mit “Ein Individuelles Einzelstück”, wo die Erfahrungen des Spaziergangs am Ende zur Inspiration für eine Improvisierte Tanzperformance führten.
Drei mal habe ich auch mit “Die Zauberhaften Welt der Lani” die Menschen zum Erstaunen der kleinen Wunder der Natur und des Lebens gebracht. Durch Tanz, Text, Musik und in einer spielerischen Weise die Sinne zu erregen, den jetzigen Moment zu genießen und Erinnerungen abzurufen. Natürlich gab es auch Momente um über Tanz und Kultur zu reden sowie persönliche Erfahrungen und interessante Fragen zu stellen, wie z.B.: Was ist dein Lieblingsgeruch? Wie halten sich die Bäume, die sich krümmen um das Wasser zu küssen? Was für unglaubliche Momente hat dieser Baum schon erlebt?

Ich fand es eine wirklich tolle Erfahrung, sich auf einer so persönlichen Ebene auszutauschen. Es hebt die Hierarchie und die etablierte Norm zwischen Betrachter:in/Publikum und Künstler:innen auf und wird zu einer offenen Synergie für den Austausch auf einer menschlichen Ebene. Jeder Walk n’Act war einzigartig, die Aufregung, die ich vor jedem Treffen spürte, die Möglichkeit, einander in die Augen zu sehen und präsent und offen für Möglichkeiten zu sein, war unschätzbar und ich hoffe wirklich, dass dieses Format in Zukunft wieder durchgeführt werden kann, da es für beide Seiten (Gäste und Künstlerin) sehr bereichernd und spannend war.

„Wenn der holde Frühling lenzt“

Mein Thema war der Frühling, mein Ort der Schlossgarten mit dem botanischen Garten. Meine Materialien waren Gedichte und Prosa zu diesem Thema: Naturbeschreibungen und Texte über Frühlingsgefühle bei Mensch und Tier.

Nach der dunklen Jahreszeit inklusive Lockdown, tat es gut, der Natur beim Erblühen zuzusehen.

Mit den jeweils Beteiligten haben sich z.T. sehr persönliche Gespräche entwickelt mit den Texten als Rahmen und Grundlage. Eine Teilnehmerin hatte ebenfalls Texte mitgebracht und vorgetragen.

Insgesamt eine sehr positive und spannende Erfahrung mit einem für die BegleiterInnen und mich neuen Format.

„Musik frei Haus“

Es war eine neue Erfahrung – als klassische Musiker sind wir es gewohnt, auf der Bühne zu sitzen–das Publikum bleibt auf Distanz. Diesmal spielten wir im Garten eines Altenheimes oder in Wohnzimmern. Diese nahe Begegnung mit den Zuhörern und die direkten Reaktionen auf die Musik waren für als Duo mit Gitarre und Cello etwas besonderes und sehr bewegend.
Vielen Dank!

„Poetisch-literarische Verwehungen am Wegesrand“

Was für ein schönes Format – kleiner Aufwand – naja, sagen wir auch manchmal grösserer, aber: riesengrosse Wirkung!

Alle Spaziergänger wurden überrascht und mit den Besonderheiten aus der Nachbarschaft beschenkt – mit Naschereien, Postkarten und Texten, die immer von irgendwo her gezaubert wurden. Am schönsten war es, die Freude zu sehen, die ich machen konnte. Da lohnte auch grösserer Aufwand – und gleichzeitig konnte ich die kleinen Cafés und Örtlichkeiten bewerben. So empfand ich diese Art der Begegnung als einen Teil des Versuchs nachhaltig, ressourcenschonend, klimaneutral und äusserst preisstabil etwas zu schaffen, bei dem ich mich unmittelbar mit meiner Phantasie und meinen Ideen unbegrenzt und unzensiert einbringen konnte! Formate, die stetig auffordern, neue Inhalte zu erfinden sind aus meiner Sicht die im Moment brennend interessantesten Projekte, um zukunftsfähig unsere Lebenssituation stetig zu befragen und neu zu bewerten. So sollte das Theater aus den heiligen Hallen in die Gesellschaft getragen werden – auf Händen und voller neuer Impulse.

Toitoitoi für eine solche Zukunft – es lebe die Bildung und die Phantasie!

QUAL DER WAHL I

Ich hatte Lust auf so viele Formate, besonders auf gemeinsam performatives und habe auch einige ausprobieren dürfen. Leider nicht alle.

„Aufeinander zu!“

Ein sehr aufregendes Format. Ich bin telefonierend auf einen Schauspieler auf Mainz zugegangen, der in der Coronazeit die angebotene Kultur mitsamt ihre Städte kennenlernen wollte, da er selber wie soviele Schauspieler*innen nichts zu tun hatte. Als wir uns am Zwinger sahen haben wir aufgelegt, haben uns schweigend zu einer Bank begeben und uns 5 Minuten in die Augen geschaut. Dann ausgetauscht darüber, wie es uns in dieser Zeit geht: nämlich haargenau gleich. Dann habe ich ihm noch unser Theater von außen gezeigt und herzlich haben wir uns verabschiedet. Er zog dann weiter zu einem Ausstellungszeitfenster im Picassomuseum.
Herzklopfformat.

„Blindflug“

Meine Walk´n Act Premiere! Eigentlich ein Kindergeburtstagsspiel. Großartig, ganz einfach, aber enorm wirkungsvoll. Das Vertrauen einem ganz fremden Menschen schenken, blind durch die Gegend geführt zu werden und zu führen. Sinnenreize pur. Doppelt erlebten wir dadurch sowohl die Wahrnehmung des Außen, der Stimme des anderen und der Gespräche Inhalt: über das, was uns im Leben und in der Kunst am wichtigsten ist. Und die Freude darüber Passanten ein verwundertes Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

„Ein Märchen von heute“

Mit diesem Format hatte ich schon während des Systemrelevanziergang Erfahrung sammeln können. Es ist einfach wahnsinnig lustig mit einem wildfremden Menschen zusammen eine Geschichte zu erfinden. Eigentlich auch ein Kinderspiel, aber zu bereichernd für jeden erwachsenen Menschen und eine wunderbare Gelegenheit spielerisch und phantasievoll miteinander zu kommunizieren und sich kennzulernen.

„Quizoola“

Die Corona-Auflagen waren schon gemässigt und ich konnte dieses Format mit einer Gruppe von 5 Menschen durchführen. Jeweils 2 haben sich für 10 Minuten abwechselnd Fragen gestellt vom Persönlichen zum Politischen über das Banalste zum Intimsten zum Philosophischen und wieder zurück. Dann klingelt der Wecker und es wird gewechselt. Eine Art Speeddating im Walk´n Act-Format! So schnell 5 Menschen kennenlernen aus allen verschiedenen Richtungen: ein großer Spass!

„Sein Spielen“

Zwischendurch bekam ich Panik, dass meine Formate nicht gebucht würden und dachte: Ah die Leute wollen „bespielt“ werden und nicht selber mitmachen. Da habe ich dann kurzfristig all meine Lieblingsrollen und Monologe aufgefrischt und hintereinander geschaltet als Straßentheater. Viel Arbeit. Ein Parforceritt. Aber ein großes Glück für meine Zuschauerin und mich selbst. Endlich wieder eine Rolle spielen.

„Max Frisch: Fragebogen“

Einfach nur Faszination und Hochachtung über einen klugen, intensiven, sprühenden Austausch anhand von Frischs komplexen Fragengebilden mit einer 15jährigen. Danke an Anna!

„Rollenritt“

Dieser Act führte 1-2 Zuschauer coronakonform und exklusiv durch 6-8 Schauspielmonologe, die aus 100 frei ausgewählt werden konnten. In einem 2 stündigen Promenaden-Rundgang improvisierte ich die Texte vom bloßen Vorlesen immer intensiver bis zu einer kleinen Aufführung am Ende mit spontaner Musik und Requisiten.

Der eigentliche Reiz liegt bei diesem Format darin, Theaterarbeit vom ersten Lesen bis zu einer Aufführung erlebbar zu machen und in Kontrast zu einem öffentlichen Raum zu setzen und führte immer zu strahlenden Gesichtern, irritierte interessierte Passanten – und nebenbei entstanden immer intensive Gesprächen über Theater und Kunst. In diesen zwei Stunden wachsen Fremde zusammen, jeder kehrte zum Ausgangspunkt des Rundganges anders zurück, als er losgelaufen ist.

Eines steht fest: ich werde diesen Ritt weiterentwickeln, da ihm als eigenes Theaterformat noch sehr vielschichtiges Potenzial inne wohnt.

„Ich freue mich auf MORGEN“

Ich bin Schauspielerin und seit Beginn an ein stolzes Ensemble-Mitglied vom Stadtensemble.

Seit der Schauspielschule möchte ich die Rolle „Kassandra“ spielen. Es hat sich leider nicht in einem Theater ergeben. Ich wollte aber nicht die wahnsinnige, unverstandene und verrückt wirkende Kassandra spielen, sondern Kassandra, wie sie heute wäre, was sie denkt, wie sie lebt. Ich habe viel über Kassandra gelesen von Aischylos bis Christa Wolf. Außerdem habe ich Interviews geführt, was Kassandra wohl heutzutage sagen würde. Daraus ist eine große Ansammlung von Ideen, Ansichten, Meinungen und inneren Bildern entstanden. So wurde meine Kassandra eine Frau, die in der ISS lebt, damit sie einen besseren Überblick hat, sehr positiv in die Zukunft schaut und den Menschen Mut machen will. Diese Idee wollte ich Theatern anbieten.
Dann höre ich davon, dass das Stadtensemble „Walk´n acts“ machen möchte. Das war meine Chance, meine Recherchearbeit in die Tat umzusetzen.
Mein Act bestand darin, dass ich als Kassandra aufgetreten bin in einem mittelalterlichen Kostüm und mit meinem Gast im Schlossgarten in Münster (ich bin ja nun mal eine Prinzessin) spazieren gegangen bin und ins Gespräch kommen wollte über das Hier und Jetzt, die Zukunft und die Vergangenheit. Somit war es eine Improvisation.

Mein erster Auftritt war mit einer sehr interessierten Dame, die vor allen Dingen über die Frauenrolle der Kassandra mit Kassandra reden wollte. Es war ein sehr erfüllender Nachmittag.

Mein zweiter Auftritt war ein Geburtstagsgeschenk einer Mutter an ihren 21-jährigen Sohn. Auf diesen Besuch war ich sehr gespannt. Es stellte sich heraus, dass weder Sohn noch Mutter etwas über Kassandra wussten. Der junge Mann ist ein aufgeschlossener, sehr interessierter und offener Mensch, der sich einfach gerne unterhält und Schlagzeug spielt. So habe ich viel von seinen Zukunftsplänen erfahren und er weiß jetzt, wer Kassandra war und ist. Es war sehr lustig.

Mein dritter Auftritt war wieder ein Geschenk. Die zu dem Zeitpunkt etwas entspanntere Corona-Situation hat es zugelassen, dass die Beschenkte und die Schenkende den Spaziergang gemeinsam gemacht haben. Es war ein sehr berührendes Gespräch, sehr ehrlich und sehr persönlich. Eine von den beiden Frauen wollte gerade neue Wege gehen! Und als ich die zweite Frau fragte, was sie sich vorstellt, was in zehn Jahren ist, musste sie weinen. Es waren gerade diese Gedanken, die sie beschäftigten. Ihre Kinder sind zwischen 10 und 13 Jahren, also dachte sie viel darüber nach. Das war extrem berührend und da waren alle positiven Energien von Kassandra gefragt, die sie den beiden tollen Frauen mitgeben wollte.

Für mich persönlich war „Walk´n Act“ eine unglaubliche Bereicherung und eine Chance etwas Neues auszuprobieren. Jetzt habe ich Kassandra gespielt auf eine ganz andere Art und Weise, als ich jemals gedacht habe.

„Island Walk“

Eine Begegnung im öffentlichen Raum mit der Verabredung eines Spaziergangs und einer künstlerischen Performance: so entstanden Treffen von Menschen und Künstlern. In meinem Falle, Thomas Schweins – Schauspieler, Sänger, Vocal Coach, Yogalehrer, bedeutete dies ein Spaziergang mit einem ausgewählten Publikum in einer Zeit, in der Distanz ein Alltag war. Ein Austausch an der frischen Luft mit der Frage ist Kultur überhaupt relevant in dieser Zeit?! Und die immer wieder klare Antwort “Ja” hat eine gemeinsame Basis geschaffen. Waren doch die letzten Wochen und Monate so ungewohnt distanziert und ohne einen Austausch von Worten, Gefühlen, Anteilnahme und künstlerischer Entwicklung.
Diesem ausgewählten Auditorium zwischen einer und zwei Personen einen Monolog über 15 Minuten zu halten mit dem Inhalt des Robinson Crusoe, der sehr ähnliche Erfahrungen gemacht hat in seiner Zeit auf einer einsamen Insel, hat eine solche Nähe geschaffen. Die Romanfigur ist ein guter Spiegel unserer heutigen Zeit.

Diese gemeinsamen künstlerischen Begegnungen waren ein Portal für künstlerische und alltägliche Ressourcen, menschlichen und sozialen Austausch und die Möglichkeit für Kommunikation über Emotionen und Bedürfnisse. Wenn das Theater nicht offen sein kann für sein Publikum, ist es um so wichtiger, dass das Konzept umgedreht wird und das Theater mit seinem Auftrag von politischer, sozialer, kultureller Bildung zu den Menschen kommt.
Diese Erfahrung durfte ich in dem Projekt Walk’n Act machen. Vielen Dank dafür!!!

„Klanggang“

Die Kulturspaziergänge haben mir die Stadt Münster nochmal näher gebracht. Auf dem Weg habe ich zu Kunstwerken und Statuen im Stadtraum mit den Personen, die mich gebucht hatten, ausführlich kommunizieren können. Ich habe Klänge mit
percussiven Instrumenten (z. B.Klangschalen) und Blechblasinstrumenten erzeugt und diesen ‚Klanggang‘ mit meinem Gast ausgiebig besprochen. Raum UND Klang standen so in einem spannenden Verhältnis. Gleichzeitig war es möglich, auf die besonderen Bedingungen (auch Behinderungen) der Besucherin, des Besuchers einzugehen. Im Dialog wurde der Fortgang der Performance modifiziert. Die Aktionen beim Walk’n Act waren somit, aus meiner Sicht, höchst individuelle und spezifische Ereignisse, bei denen man auch ins Denken kommen konnte. Erklärung und Vermittlung künstlerischer Verfahrensweise hatten einen viel höheren Stellenwert, als bei der klassischen Aufführung mit der üblichen Dichotomie zwischen Publikum und Akteur.

„Leichte Kost in schweren Zeiten“

Mit dem Gedanken, aber auch der persönlichen Erfahrung, dass pandemische Zeiten auch schwere Zeiten sein können, entstand der Wunsch, etwas Leichtfüßigkeit an den Tag zu legen, ins Leben zu bringen. Aber wessen Leben? In das eigene, in das der Anderen? Und wie kommt man an die Letzteren, wenn es doch überall heißt: social distancing! Umso größer war die Freude über die Möglichkeit des Walk’n Act, der Begegnung mit kleinem Publikum, und das sogar auf musikalischer Ebene.

Am Ende waren es vier inspirierende, schöne und ja, leichtfüßige Events. Denn das Genre „russkij Chanson“ lädt dazu ein, das Bein zu schwingen und die Finger zum Schnipsen bringen. Es gab viel Austausch über die Textinhalte und deren Hintergründe und, natürlich das große Thema Russland, mit seiner (Corona)Politik, seiner Kunst und der sog. russischen Seele. Sentimental durfte es auch werden, als eine Teilnehmerin unter Tränen von ihrem kürzlich verstorbenen Vater erzählte, der mit seiner Begeisterung in ihr die Liebe zu Russland geweckt hatte. Fazit: ein gelungenes Konzept für intimen, ehrlichen, persönlichen und kulturellen Austausch, bei dem die klassische Rollenverteilung zwischen Empfänger und Adressaten sich beinah auflöst.

„Er denkt, sie fühlt…oder?“

Was eine tolle und ungewöhnliche Erfahrung für mich an vier Tagen mit vier sehr netten Gästen, die bereit waren sich überraschen zu lassen.

Für mich war überraschend, wie sehr sich alle Vier im Vorfeld Gedanken gemacht hatten, wie sie selbst sich in dieser Eins zu Eins Situation verhalten sollten bzw. was ich von ihnen diesbezüglich erwarte. Da wurde mir bewusst, dass nicht nur ich, sondern auch sie sich in einer sehr exponierten Position befinden (in dieser exklusiven Konstellation). Und wie sehr Kunst KEINE Einbahnstraße ist. Einer von ihnen, ein sehr netter Mensch, war so aufgeregt, dass er zunächst gar nicht richtig zuhören konnte, weil er so sehr damit beschäftigt war, was seine Rolle in dieser Begegnung wäre, ob er mir ein Partner sein soll, ob er was sagen soll, was fragen darf oder soll, irgendwie reagieren soll, denn ich hab die Texte eher wie im Small Talk gesprochen, was an einigen Stellen so wirkte, als ob ich jetzt tatsächlich eine Antwort auf eine Frage erwarte. Ich hab ihm dann, nachdem wir uns hinterher etwas unterhalten hatten, angeboten, das Ganze noch mal zu machen. Er hat überrascht und freudig zugestimmt und diesmal konnte er allem folgen und hatte dann noch erstaunlich viele hochinteressante Fragen zum Inhalt. Wir haben uns noch ein Weilchen unterhalten und am Ende hatte ich das Gefühl, wir haben bei unserer ungewöhnlichen Begegnung beide was Neues gelernt.

Ich fand’s prima.

„Literarisches Duo“

Vier spannende Begegnungen, vier Mal eintauchen in die Welt der Literatur, aber auch in die Welt der Menschen, die Ihre Lieblingstexte mitgebracht und vorgetragen haben.

Das war in allen Fällen ein sehr tiefer Austausch. Mal mehr , mal weniger. Ich habe gelacht und geweint, habe berührt und bin berührt worden. Ein Treffen auf Augenhöhe, das mich noch nachhaltig beschäftigen wird. Ein Kennenlernen von verschiedenen Menschen, das mich beglückt hat. So unterschiedlich und vielschichtig die Lieteratur war, so unterschiedlich und vielschichtig waren die Menschen, die dahinter standen. Und wer sich anfänglich nicht recht getraut hat, war nach kurzer Zeit, inspiriert, interessiert und empfänglich für die Literatur, für die Kraft der Worte. Das war schön. Eigentlich sind meine Erwartungen übertroffen worden. Ich habe nicht mit so viel Offenheit und Bereitschaft und intensiven und intimen Momenten gerechnet. Aber die Gedichte, Erzählungen und die Geschichten haben unsere Herzen geöffnet und den Weg dafür bereitet. Das war für mich eine wunderbare Erfahrung und gerade in Zeiten von Corona ein leibhaftiges Geschenk endlich wieder ein Publikum gehabt zu haben und selber Zuschauerin sein zu dürfen. Astrein! Toll! Ich bin begeistert. Vielen Dank!

„Sehnsucht nach Freiheit“

Drei Spaziergänge begleitet von Texten durch die Jahrhunderte, Lyrik und Prosa, die sich auf mannigfaltige Weise mit diesem großen Sehnsuchtsthema beschäftigen.
Jeder einzelne Spaziergang lies mich erstaunen, zu welch intensiven Begegnungen und Gesprächen mit erst einmal „fremden“ Menschen eine solcher Walk’n Act führen kann. Und welche inspirierende, nachdenklich machende, begeisternde Kraft Prosa und Lyrik birgt, eingewoben in das gemeinsame Gespräch in diesem intimen Rahmen. Ein beglückendes Erlebnis.

„Walking Songs“

Aug in Aug und Ton auf Ton. Durch persönliche Begegnungen sind Klanglandschaften gewachsen. Die Ohren gespitzt, begegneten wir uns und der Welt . Laute, Klänge, Geräusche und Melodien blieben hängen und transformierten sich in unsere Walking Songs. Es war mir eine Freude.

„Kreativwalk“ und „Utopien ergehen“

Insgesamt dreimal durfte ich mit Zuschauer*innen gehen und kreativ sein, ins Sprechen und Denken kommen.

Der „Kreativwalk“ war auch für mich eine Herausforderung, da ich mein gewohntes Metier als Darstellerin verlassen habe und eher etwas aus dem Bereich der bildenden Kunst in der Stadt erschaffen und hinterlassen wollte. Aber meine wunderbare Walkpartnerin und ich, haben mit viel Humor und ohne eine Spur Perfektionismus, verschiedenes ausprobiert und sind dabei ins Gespräch gekommen, über Persönliches und Politisches, die Notwendigkeit der Kunst und das Leben in Zeiten von Corona. Mit dieser jungen Dame durfte ich übrigens auch noch den „Utopien ergehen“ Walk teilen und auch dort entspann sich ein sehr emotionales, politisches und intensives Gespräch.

Meinen ersten „Utopien“-Walk ergingen wir zu dritt und das war wirklich ganz fantastisch, denn einer meiner Mitläufer entpuppte sich als absoluter Experte für dieses Thema, so dass ich ganz viel lernen und mitnehmen konnte und sich der Spieß ein bisschen umdrehte. Trotzdem kamen wir zu dritt in einen tollen Diskurs und ich empfinde diesen Walk als besonders bereichernd, der nachhaltig etwas in mir angestoßen hat.

Insgesamt haben mich die Walks auch gefordert, da es nicht den für mich gewohnten Schutzraum der Bühne gab, sondern den sehr persönlichen eins zu eins (oder zwei) Kontakt. Es war aber jedes mal inspirierend und bereichernd und in Zeiten von Corona, genau das Kulturformat, dass ich mir als Zuschauerin auch gewünscht hätte. Und das bestätigten auch alle Mitgänger*innen.

„Bis das Blut gefriert“

Der Walk’n Act „Bis das Blut gefriert“ wurde drei Mal durchgeführt. Auf dem Spaziergang wurden je drei klassische Gruselgeschichten (Poe, Dickens etc.) vorgetragen, während wir vom Münsteraner Schloss zu einem aufgegebenen Friedhof wanderten. Zwischen den Geschichten fand ein Austausch darüber statt, wieso der literarische Schrecken paradoxerweise der Unterhaltung dient; worin die Freude am Unheimlichen liegt. Neben den Gesprächen über weitere unheimliche Erzählungen nahm natürlich das Thema „Kulturlosigkeit in Zeiten des Lockdowns“ einen großen Raum ein. Den Zuhörer:innen war es ein Anliegen, das Fehlen der Kultur als Punkt der Erholung und der Reflexion zu betonen.

„Laufend Geschichten erfinden“

Dieser Walk’n Act wurde zum Beuys-Geburtstag durchgeführt. Auf einem Spaziergang entlang der Promenade wurde mithilfe von Übungen aus dem Improvisationstheater Geschichten entwickelt; zunächst vom Künstler, dann auch vom Zuhörer. Neben vielen kleinen Erzählungen und Plot-Ideen kam es so zu Gesprächen darüber, welche Geschichten Zuhörer:innen eigentlich fesseln und bewegen, welche Elemente notwendig sind um das Interesse des Publikum zu wecken und was wir als Erzähler:innen tun können um Inspiration zu finden.

„SponTon Aktion“

Drei Mal durfte ich im Rahmen des Walk’n Act mit meiner SponTon-Aktion Menschen in Begeisterung und Staunen versetzen. Die Grundidee, dass die Zuhörer Texte mitbringen, die ich spontan vor Ort vertone, sorgt für eine Vorauswahl von Texten, die ich nicht kenne, die Zuhörer aber schon erwartungsfroh stimmen, ohne dass sie wissen, was sie im Einzelnen erwartet. Diese Texte habe ich dann an akustisch reizvollen Orten performt.
Der Startpunkt war die Henry Moore Skulptur „large vertebrae“ im LBS-Park. Dort habe ich mit einem kleinen „ear-opener“ begonnen, einer Vokalise, die ich gegen das Metall gesungen habe, während die Zuhörer ihr Ohr an einer anderen Stelle an das Metall gelehnt haben und so für eine neue Kunst des Hörens sensibilisiert wurden. Weitere Stationen, um die Texte zum Klingen zu bringen, waren die großen Lüftungsrohre an der LBS, die Tiefgarage und die kleine Unterführung, wo die Aa in den Aasee mündet.

Für mich war es so beglückend, nach einem Jahr des Schweigens und der Isolation wieder frei und ungehindert, direkt und leibhaftig mit anderen Menschen künstlerisch kommunizieren zu dürfen, dass ich danach noch eine ganze Stunde auf Wolke sieben geschwebt bin. Ich bin reich beschenkt worden mit wunderschönen Gedichten von namhaften Lyriker*innen, aber auch mit tiefgründiger und anspruchsvoller Lyrik aus der Feder eines Zuhörers.
Einfach meiner Stimme und meiner Intuition freien Lauf lassen zu können, ohne Mikrophon, ohne elektronische Medien dazwischen, ohne langwierigen Technik-Aufbau oder Nachbearbeitung, nur der Magie des Augenblicks und der unmittelbaren Resonanz hingegeben, hat mich wieder spüren lassen, was „lebendig sein“ heißt. Ich glaube, dieser Lebens-Funke ist auch direkt auf die Zuhörer übergesprungen, das ließen zumindest die Reaktionen vermuten.

O-Töne Zuhörer (via Mail):
Vielen Dank nochmal für die wunderbare Stunde, die Du uns mit Deiner Gesangs- und Vokalisationsperformance geboten hast. Es hat mich persönlich sehr berührt, wie Du meine Texte umgesetzt hast und ich denke schon über eine neue Session mit Dir, dann im Familienkreis, nach. (Konrad Albersmeier)
Wir hatten SponTon für einen Freund als Geschenk gebucht! Es war beglückend zu sehen, wie sehr persönliche Texte gesanglich gespiegelt den Verfasser und andere Lauschende berühren und beseelen.
Sensibler Vortrag, ungewöhnliche Orte und Hörräume: ein sinnliches Erlebnis im Wortsinn!
(Heino Möller)

„Das beste Date deines Lebens“

Ich habe zwei Dates durchgeführt. Die Idee: Die Teilnehmenden konnten im Vorfeld per Mail ihre Wünsche äußern, um das beste Dates ihres Lebens mit mir zu haben. Ich wollte mich als Gesprächspartner, Kummerkasten oder Projektionsfläche zur Verfügung stellen und die Wünsche nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen. Ich habe zwei sehr unterschiedliche, inspirierende Dates erlebt. Mein erstes Date wollte gerne über verpasste Chance im Leben sprechen. Wir trafen uns im Grünen mit Tee, Wein, Nüssen und Zigaretten. Wir spazierten und plauderten bis wir einen schönen Ort zum Verweilen fanden und redeten tatsächlich über Gott und die Welt, allerdings mehr über die Welt als über Gott. Es war ein sehr offenes Gespräch, dass unter anderen Umständen bestimmt nie so verlaufen wäre. Ich bin mit der Person bis heute in gelegentlichem Austausch.

Mein zweites Date hatte etwas ganz Spezielles mit mir vor. Wir trafen uns am Hafen und lasen improvisierend zwei Texte aus Ingrid Lausunds Monologe für zuhause. Ich war quasi als Versuchskaninchen gebucht, mein Date wollte testen, ob die Verschneidung dieser Texte zu einem Theatererlebnis werden könnten. Fazit: Wir waren beide danach sehr angetan, es war eine große Freude und sehr inspirierend.

„Angst bewegt..“

3 mal Aufeinandertreffen mit dem/der mir Unbekannten, 3 mal der starke, intensive Text über die Angst, die uns vollständig einnehmen kann. Immer ein Plätzchen gesucht, welches etwas Ruhe und Abgeschiedenheit bot. Und dann einfach begonnen zu lesen, zwischendurch ein Gespräch über die eigenen Ängste und über angstfreie Räume: Was die brauchen, wo es die gibt. 3 mal eine sehr bereichernde und ja, auch eine hoffnungsspende Stunde der Begegnung mit einem Menschen, der dieses Stück Literatur mit mir geteilt hat. Und einige Einblicke in sein Leben. Auch fernab von ängstlichen Momenten.

„Walk´n Jam“

Die erlebten Spaziergänge und Jams und das gemeinsame Improvisieren von Musik und Text haben mir erneut gezeigt wie wichtig und schön es ist ein gegenüber zu haben. Gemeinsam zu performen, Ideen zu fusionieren oder sich einfach gegenseitig zuzuhören und von einander abzunehmen führt zu mehr Reflektion, neuen Perspektiven und schafft gedankliche Räume.

„Wenn zwei Engel dich begleiten“

Es war eine ganz besondere, intime Erfahrung für einem Menschen so lange zu spielen, nahe dran zu bleiben und offen zu sein für das, was zwischen uns und unserem Gegenüber passiert.

Das am Anfang vielleicht etwas Ungewohnte entwickelte sich schnell in ein freudevolles, spielerisches und verrücktes Miteinander. Am Ende war das wirklich eine wunderschöne Begegnung.

„Spaziergänge – Flaniergänge“

Bedauerlicherweise brauchte es eine solch schlimme Pandemie, damit ein solch tolles Projekt zustande kommen konnte.

Was für eine Freude, diese drei Tätigkeiten, welche ich alle sehr genieße, zu kombinieren: zu tanzen, miteinander zu sprechen und spazieren zu gehen. So bin ich jedes Mal bei allen vier Terminen gute zwei bis zweieinhalb Stunden mit meinen Interessentinnen/Partnerinnen um den Aasee gelaufen auf der Suche nach passenden Tanzeinheiten während der Umrundung.

Während unseres „Flaniergangs“ habe ich mit meinem Gast aus der Bewegung des Laufens heraus eine lockere „Spaziergangs-Choreografie“ entwickelt, über die wir uns angenähert haben.

Zwischenzeitlich gab es kleine Pausen, die ich für choreografische “Parkbank-Sequenzen „ genutzt habe und diese von meinen Begleiterinnen mit Neugier angenommen wurden.

Bei dem Umrunden des Sees sind wir auch in den Wald gegangen um die Bäume zu beobachten, welche im Anschluss für weitere kleine Tanzbewegungen von Bedeutung waren.

Was für eine Bewegungsfreude es war, sich in der Natur auszudrücken, ohne sich in einem vorgegebenen Rahmen wie auf einer Bühne oder einem Saal bewegen zu müssen.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich in der Zeit des Lockdowns trotz allem meiner Leidenschaft nachgehen und diese weiterführen konnte. Dieses Format des Walk´n´Acts hat es verdient, weiterhin Bestandteil des Kulturlebens in Münster sein zu können und fortgeführt zu werden.

„Tagebuch eines Arztes“

Durch die Begegnung beim Spaziergang haben sich auf dem Gelände des UKM wunderschöne Bühnenbilder ergeben… sei es die beiden Türme … die Notaufnahme … die Eingänge der Labore…! Dann die authentische Geschichten aus dem Inneren dieser Gebäude… Einzelschicksale von Patient*innen und Ärzt*innen. Aber vor allem die persönlichen Gespräche mit den Besucher*innen haben die Walk’n Acts einzigartig gemacht.

„Eine kuriose Stadtführung“

Dreimal 15 Uhr an der Theaterpforte, dreimal völlig unterschiedliche Menschen, davon zweimal „Einzelbetreuung“ und einmal ein Pärchen-Double: Wir starten zu einer ungewöhnlichen Stadtführung. Im Gepäck Texte von Robert Gernhard (Autor), Fritz Eckenga (Kabarettist) und Lars Ruppel (Poetry Slamer). Allesamt Texte aus Vor-Pandemie-Zeiten, aber passend nach Orten innerhalb des Innenstadtrings ausgewählt und gelesen. Und vor mir Menschen, denen vermutlich noch nie in so verhältnismäßig kurzer Zeit (>90Minuten) witzig unterhaltsam satirische Erzählungen und Gedichte in Verbindung mit verschiedensten Orten der Innenstadt Münster vorgetragen wurden. Ich darf durchaus behaupten, dass sich nach Berührungsängsten die Atmosphäre in eine recht persönliche und neugierige wandelte und die BegleiterInnen erstaunt wahrnahmen, dass die ungewöhnliche Stadtführung wieder an ihrem Ausgangspunkt angelangt war. Lust auf mehr: auf beiden Seiten!

„Soundwalk mit Klangperformance“

Walk’n Act war für mich eine ganz ungewöhnliche Premiere an neuen Erfahrungen in der 1:1 Interaktion mit dem Publikum!

Die übliche Distanz zum Publikum fällt bei diesem Format weg – es gibt keine anonyme Menschenmenge, keine Bühne, keinen Raum, keine gespannte Stille – all das galt es gemeinsam draussen im Stadtraum „im laufenden Betrieb“ zu imaginieren.

Das künstlerische Vorhaben musste darüberhinaus ad hoc gleich bei der Erstbesprechung zu Beginn eines Walk’N Achtes dramaturgisch und inhaltlich auf die jeweiligen Besucher*innen zugeschnitten werden – wer kann wie weit gehen, für welches Gelände eignen sich die Schuhe, gibt es andere Einschränkungen oder besondere Wünsche und Vorlieben, die berücksichtigt werden sollten?

Der Spagat zwischen persönlicher Ansprache, dem Gespräch beim Gehen wie dem Innehalten und aus der Dialogsituation im öffentlichen Raum eine performative Situation mit Akteur*in und Rezipient*in, mit Bühne und Publikumsraum zu schaffen und gleichzeitig das dialogische Band nicht abreissen zu lassen, war eine Herausforderung und gleichsam auch eine tolle, intensive Erfahrung.

„Die bemalte Stadt“

Wir waren in einem Tandem Austauschprojekt mit einer Ausstellung am Hawerkamp: Paradise Desperate Times, in der wir neue Strategien künstlerischer Arbeit und Vermittlung in pandemischen Zeiten erkundet haben. Im Rahmen dieses Austausches bin ich dem Stadtensemble beigetreten. Das Konzept schloss perfekt an unseren Versuch an in der pandemischen Realität durch künstlerische Aktionen in einen Dialog zu treten. Mit meiner Besucherin habe ich gemeinsam den Hawerkamp erkundet und Mauern bemalt. Da der öffentliche Raum während des Lockdowns nur mit 2 Personen zu betreten war, war diese künstlerische Zusammenkunft mit Malerei im öffentlichen Raum ein perfekter Austausch.

„Münster Monasterium“

Überraschend und inspirierend. Diese Wörter fassen meine Erfahrungen mit den Teilnehmer:innen an meinen Walk’n Acts gut zusammen. Überraschend für beide Seiten: Wer wird mit mir spazieren? Was verbirgt sich genau hinter dem Format „Museum Monasterium“? Wie wird das Format angenommen?
Überraschend war auch die „Aufgabe“, die bei jedem Walk’n Act eine andere war: Meine Gäste haben jeweils zufällig Zettel mit einer Farbe und einer Form aus einem Beutel gezogen und hatten dann ihren Fotoauftrag: gelb und dreieckig, grau und viereckig, lila und strichförmig, grün und rund. Nach einem ersten „Puh, das ist schwierig“, folgte die Erkenntnis: Man findet erstaunlich viel, wenn man genau hinsieht! Interessant, den vermeintlich bekannten Stadtraum einmal mit einem ganz anderen Filterblick unter die Lupe zu nehmen! Der Stadtraum als Museum: Welche Objekte werden exponiert? Welche meist übersehen?

„Banale“ Objekte wie Fahrradklingeln, Mülleimer, Schriftzüge, Steine… wurden fotografisch festgehalten und erhielten so eine Wertigkeit. Das führte zu Fragen wie: Was erscheint als fotowürdig? Was sehen wir, was wir sonst übersehen würden? Wohin führt uns der Zufall? Denn auch der Weg war dem Zufall überlassen: An jeder Straßenkreuzung/Abzweigung wurde ein weiterer Zettel gezogen, der darüber entschied, wohin wir unseren Weg fortsetzten. So entstand vom selben Ausgangspunkt aus bei jedem Walk’n Act eine jeweils andere Route. Die entstandenen Fotos und die jeweiligen Routen wurden als Online-Ausstellung via Instagram (@museummonasterium) hochgeladen.

Neben dem spielerischen Entdecken und Fotografieren blieb genug Zeit für Gespräche über Kunst und Kultur, Poesie, Einsamkeit und Begegnungen, Dinge, die uns inspirieren und am Leben erhalten,… eine intensive Begegnung zwischen mir und meinen Gästen, die uns gleichzeitig beflügelt und geerdet hat.

„Die Lust des Esels“

„Die Lust des Esels” von Elias Canetti beschreibt die Begegnung des Autors mit einem geschundenen Esel auf dem Jeeme-al-Fna, dem berühmten Marktplatz von Marrakesh, der trotz seiner Qual noch so etwas wie ungestüme Lebenslust in sich trägt. Wie ungleich doch das Schicksal mit den Eseln wie mit den Menschen spielt! Und dennoch ist es gnädig genug, auch den Unglücklichen ein bisschen Glück zu schenken.

Diese tragische Geschichte habe ich zwei lebenserfahrenen Damen in Gegenwart der beiden mächtigen Poitou-Eseln vorgelesen, die auf der Wiese des Institutes für Theologischen Zoologie Münster ihr beseeltes Leben führen dürfen. Es war für alle eine mehr als bewegende Erfahrung in Gegenwart dieser Tiere den Worten Canettis zuzuhören. Es war eine beinah transzendente Erfahrung, die keiner uns vergessen wird.

„Aus alt wird neu – nur anders“

Dieses Format ist für beide Seiten – für die, die normalerweise vor der Bühne sitzen und die, die auf ihr stehen – etwas Neues gewesen und trägt dazu bei, diese beiden Seiten verschwimmen zu lassen. Der Weg zum vereinbarten Treffpunkt, der weiterführende Gang oder ein kurzes Platz nehmen, schütteln die Gedanken darüber durch, wie künstlerische Ausdrucksformen erfahrbar gemacht werden können und sollten.

„Zufallshörstück“ – „33“

Ich hatte ca. 100 Texte aus allen Gattungen und Epochen in meinem Rucksack. Mein*e Spaziergangspartner*in entschied, an welchem Ort wir stoppten und zog wahllos einen Text aus dem Sack, der in Korrespondenz mit dem jeweiligen Ort performt wurde. Zunächst war bei allen Gehenden eine Scheu zu merken, so über mich zu bestimmen, doch während des Verlaufs wurden sie immer mutiger, so dass ich sogar zum Beispiel mitten auf einer Verkehrsinsel einer vielbefahrenen Kreuzung Kafkas aberwitzigen Gang von A zu B performte. Daraus entwickelten sich vielschichtige Gespräche über das Kunstschaffen an sich, das Flüchtige, das Im-Moment-sein daran, aber auch über die Themen, die in den Texten behandelt wurden. Alle Walks waren für gut 60 Minuten angedacht, wurden aber auf bis zu 2,5 Stunden ausgedehnt, da die Zeit einfach verflog. Ähnlich war es auch bei der Szenischen Lesung „33“, an welche sich ein langes und bewegendes Gespräch zum Thema „Umgang mit Verlust“ anschloss. Es war wunderbar, diese flüchtigen und so persönlichen Momente mit Fremden teilen zu dürfen.

„Ein Clown* bei dir zuhause“

Meine Clownin Lisette hat in der Lockdownzeit Menschen zuhause zum Sonntagsfrühstück besucht.

Es war für mich ein besonderes Erlebnis in einen Garten zu schleichen und auf der Terrasse mein Frühstückstisch zu decken, während das Publikum in der Küche beim Frühstück sitzt. Ein Besuch durch die Hintertür, bei unbekannten Menschen, mich auf die Begegnungsimprovisation zwischen Innen und Aussen einzulassen. Es war für mich berührend wieviel Begegnung und gemeinsames Spiel durch eine Glaswand möglich war.

Danke, dass es durch Walk`n Act die Möglichkeit gab ein solches Format auszuprobieren.

„In the mood for…Münster“

Was habe ich erwartet?

Menschen, die interessiert sind an Beschreibungen von Orten, die genauso fasziniert an Lichtspielen der unterschiedlichen Jahreszeiten sind, wie ich.

Die frei ihre Stimmung, die sie gerade überfällt, weil sie im Augenblick sein können, erzählen. Und jenes Publikum sind, das gerne Gedichte und Geschichten hört.

Was ist es geworden?

Solche Menschen habe ich tatsächlich vier Mal im Schlossgarten herumgeführt. Vier vollkommen unterschiedliche Walkin‘Acts, weil

  1. sie alle in vier verschiedenen Monaten stattfanden und das Lichtspiel der Sonne und der Wolken jedes Mal ein Anderes war,
  2. sie so unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erwartungen waren,
  3. meine Sammlung von Texten und Gedichten variierte, je nach meiner eigenen Laune.

Es haben sich sehr persönliche Gespräche entwickelt. In kürzester Zeit haben meine Gäste ihre ganz persönlichen Kunstvorlieben offenbart und sie  freiheraus erzählt. Es entwickelte sich, durch den zauberhaften Ort Schlossgarten inspiriert, ein unmittelbarer Austausch der Wörter in poetischer Form in persönlicher und spontaner Form und im Erstaunen über die Schönheit der Natur oder der Kuriosität eines Ortes.

„Böhmen liegt am Meer“

Vor den Treffen hatte ich Angst. Was ist, wenn es nicht gelingt, zusammenzukommen? Wo kann ich mich verstecken? Meinen Gegenübern ging es ähnlich. Ich wollte den Kanal entlanglaufen bis zur Schleuse, die Brücken zählen, den Leuten am anderen Ufer beim Spazieren zusehen, den Schiffen hinterherschauen.

Aber dann sind wir kaum gelaufen und Brücken, Leute und Schiffe waren uns gleich; saßen nur auf der Bank und haben Ingeborg Bachmann zugehört, die so freundlich war sich zu uns zu setzen. Schön war das. Und die Angst war auch weg.

Was ist der „Walk’n Act – Podcast“?

Unser projektbegleitender Podcast fängt kleine Ausschnitte der einzelnen Walk´n Acts für geneigte Hörer*innen ein. Wenn Sie einverstanden sind, bekommen Sie und die*der Künstler*in vor Ihrem persönlichen Kulturgenuss ein Aufnahmegerät an die Hand, bzw. in die Tasche, welches das Ereignis per Audio aufzeichnet. Am Ende entscheiden Sie gemeinsam mit der*dem Künstler*in, welchen kleinen Ausschnitt wir für den Podcast verwenden dürfen und ob Sie anonym bleiben, oder ob wir Ihren Namen nennen dürfen. Der Podcast wird auf den gängigen Plattformen und auf unserer Website zu hören sein.

Fotos und Podcasts

– kommt bald –

Soziale Plastik

„Die Soziale Plastik meint das Denken des Menschen, der durch Sprache und kreatives Handeln sich selbst und die Gesellschaft verändert und sie somit formt. Mit dem Ausspruch „Jeder Mensch ist ein Künstler“ wandelte Beuys ein Zitat Novalis‘ „Jeder Mensch kann ein Künstler sein“ von der Möglichkeitsform in einen Ist-Zustand um und schuf so ein besonderes Bewusstsein für die eigene schöpferische Kraft, die im eigenen Denken begründet liegt. Eine Soziale Plastik ist jederzeit formbar, sie erstarrt nur, wenn das Denken aufhört – wenn man gedanklich leblos wird. Die Soziale Plastik ist heute aktueller denn je, denn sie fordert uns auf, achtsam und nachhaltig in unserem Denken und Handeln zu verfahren und macht sichtbar, dass jeder Mensch Kreateur seines Lebens und mithin einer lebenswerten Gesellschaft ist. Je vielfältiger unser Denken ist, desto kreativer können wir sein. Je flexibler unser Denken sich bewegen darf, desto fortschrittlicher können wir sein. Die Soziale Plastik ist nie fertig und wandelt sich permanent mit und durch die Energie aller Mitwirkenden.“
– Quelle: kultur-komplizen.de/was-ist-eine-soziale-plastik/

Kunst = Mensch = Kreativität = Freiheit = Denken = Plastik